Montag, 14. März 2016

Vom Aussterben bedroht: Bitcoin braucht dringend Wettbewerb


Der ehemalige COO des sozialen Bitcoin-Netzwerks ZapChain, Dan Cawrey, ist ein bekannter Autor aus Silicon Valley und beschäftigt sich vornehmlich mit neuen Technologien wie Bitcoin und der digitalen Realität.
Im nachfolgenden Text beschreibt Cawrey, warum das Bitcoin-System unbedingt Wettbewerb braucht und gleichzeitig eine Instanz gründen muss, die den Wettbewerb ordentlich regelt und fördert.
Erfolgreiche Unternehmen konkurrieren stetig um den Gewinner eines Technologie-Standards.
In den meisten dieser Battles geht nur eine Technologie als Gewinner hervor – Diese Technologie hat sich dann oftmals als am praktikabelsten erwiesen und wurde von der Mehrheit als beste Lösung empfunden.
Der gleiche Kampf um einen Bitcoin-Software Standard muss auch endlich einmal in der Bitcoin-Branche entstehen. Es muss mehere untereinander konkurrierende Kernentwickler-Teams geben, die aber gleichzeitig ordnungsgemäß von einer speziellen Instanz überwacht werden.
Ohne einen solchen Markt wird Bitcoin vom Aussterben bedroht sein, denn Bitcoin muss sich jetzt neu erfinden – Bitcoin muss neue Maßstäbe setzen.

Bitcoins Reifezeit

Am einfachsten hat es vielleicht  der TechCrunch Columnist Jon Evens ausgedrückt. Er sagte, dass sich Bitcoin und die Blockchain Technologie derzeit noch in ihrer „blauäugigen asozialen Reifezeit befinden“.
Das passt auch zur Aussage vom Coinbase CEO Brian Armstrong. Er sagte in einem Blog-Post, dass es dem Bitcoin Kernentwicklerteam an „Reife fehlt“ und sie ein Risiko für das gesamte Bitcoin Netzwerk darstellen. Auch er ist der Auffassung, dass es an einem gesunden Wettbewerb fehlt, der Bitcoin weiter nach vorne treiben würde.
Dieser Ansatz wurden von vielen Mitglieder der Bitcoin-Community bisher als kritisch gesehen, vielleicht ist aber genau dieser Ansatz zielführend.
In allen erfolgreichen Branchen die erfolgreiche Produkte zum Vorschein bringen herrscht ein gesunder Wettbewerb. Je stärker der Wettbewerb, desto besser die Produkte. Bitcoin sollte  genauso wie alle anderen Plattformen auch einen gesunden Wettbewerb bestreiten.
Poters Five Forces
Poters Five Forces am Beispiel von Bitcoin:
  • Zuliefer sind die Bitcoin Miner
  • Kunden sind die Bitcoin-Steakholder (Befürworter)
  • Ersatzprodukte sind Altcoins
  • Neue Wettbewerber ist das bestehende Finanzsystem
Rivalität fördert die Innovation. Nur dadurch bekommen wir die beste Technologie zum möglichst niedrigen Preis.
Bekannte Beispiele sind hier Betamax vs VHS in den 80er jahren, Netscape vs Internet Explorer in den 90er Jahren und DVDHD vs Blu-Ray im Jahr 2000.
Das Brauchen wir für Bitcoin! Nur so kann die Branche weiter wachsen.

Keine Seite ist absolut perfekt

Es scheint als gäbe es innerhalb der Blocksize-Debatte zwei Parteien, die nicht zusammen arbeiten können. dabei sollte es gar nicht so schwer sein einen Kompromiss zu finden.
Eins ist sicher – Das derzeitige Skalierungsproblem behindert Bitcoin daran so zu funktionieren wie es sollte.
Ein elektronischen „internet-Geld“ sollte schnell einfach und effizient sein.

Bereits im Sommer letzten Jahres fingen große Blocks an die Blockchain zu füllen. Dies führt zu langen Verzögerungen der Transaktionen innerhalb des Bitcoin-Netzwerks.
Bitcoin Classic
Auf der einen Seite der Debatte herrscht das große Verlangen einer sofortigen Skalierung (Blocksize Vergrößerung von 1MB auf 2MB)
Das Transaktions-Backlog hindert Bitcoin daran ein nützliches Transaktionstool zu sein und treibt die Kosten für die Transaktionen in die Höhe, denn je mehr Transaktionen, desto höher die Kosten für eine schnelle Transaktion.
Eine sofortige Skalierung von 1MB auf 2MB würde das Problem vorerst lösen.
Natürlich besteht ein Verlangen darin, die Bitcoin Unterthemen dahin zu leiten, dass sie zukünftig ihre Transaktionen effizienter und sparsamer nutzen. Optimierungen könnten die allgemeine Transaktionsflut begrenzen und das sollte, wenn möglich, das Ziel aller Bitcoin Unternehmen sein.
Herauszufinden wie die Infrastruktur wachsen kann ist ein Dauerbrenner und wird immer Thema sein. Dennoch ist es nicht zum Allheilmittel werden die Blockgröße dauerhaft zu vergrößern.
Bitcoin Core
Die andere Seite der Debatte sieht in einer Vergrößerung der Blockchain Blöcke ein erhöhtes Sicherheitsrisiko. Die Hypothese hier ist es die zukünftigen Weiterentwicklungen und Experimente vorab sehr genau zu durchdenken.
Dabei ist es jedoch an dieser Stelle eine unermüdliche Übung, Lösungen für die Zukunft mit heute verfügbaren Mitteln vorab auszuschließen. Bitcoin verhält sich wie ein Startup. Die Akteure müssen tun was getan werden muss, egal welche Fehler auch auftreten werden, sie werden damit umgehen können.
Diese Seite vertritt die Ansicht, dass Bitcoin eine langfristig erfolgreiche Lösung braucht. Kurzfristige Lösungen wie die Erhöhung der Blockgröße sind hier nicht gerne gesehen. Dennoch, bevor gar nichts passiert – ist eine vielleicht eine nicht ganz „perfekte“ Lösung erst einmal gut genug um dem Netzwerk mehr zeit zu verschaffen. In der Technologiebranche ist es ganz normal auf dem Weg eines langfristigen Ziels einen „Fix“ einzuführen.

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